Die Anwälte der Trump-Kampagne haben am späten Samstagabend eine Petition in Georgia eingereicht, um im Pfirsichstaat eine Neuauszählung der Neuauszählung der dort vor Ort abgegebenen Wahlstimmen zu beantragen, wie unter anderem der Sender ABC News berichtet.

Obwohl es angesichts der bis zum 18. November durchgeführten Stimmen-Neuauszählung per Hand zum Auftauchen einer Reihe von Unstimmigkeiten in einzelnen Bezirken <link beitrag post floyd-county-georgia-3000-ungezaehlte-wahlstimmen-aufgetaucht-raffensberger-fordert-wahlkommissi _blank>wie Floyd, Douglas, Walton und DeKalb gekommen war, in deren Zuge sich der Vorsprung von Herausforderer Joseph Biden gegenüber US-Präsident Donald Trump von zuvor mehr als 14.000 auf nunmehr 12.000 Wahlstimmen verringerte, hat Gouverneur Brian Kemp das Wahlergebnis im Bundesstaat am Freitagabend formal zertifiziert.

Die nun durch die Trump-Anwälte eingereichte Petition insistiert darauf, eine „ehrliche Neuauszählung der im Bundesstaat Georgia abgegebenen Wahlstimmen zu ermöglichen“, in deren Zuge es nicht nur zu einer Stimmen-Neuauszählung, sondern darüber hinaus auch zu einem Audit und Abgleich der durch die registrierten Wähler/innen geleisteten Unterschriften und anderen Sicherheitsmerkmalen kommen soll.

Schon im Rahmen der in der vergangenen Woche abgeschlossenen Stimmen-Neuauszählung per Hand beklagte die Trump-Kampagne lautstark, dass es sich lediglich um eine einfache Stimmen-Neuauszählung der im Bundesstaat Georgia abgegebenen Wahlstimmen handele.

Ohne einen Unterschriftenabgleich müsse die vonstattengehende Stimmen-Neuauszählung als nutzlos bezeichnet werden, da es hierbei auch zu einer erneuten Auszählung von vermeintlich auf illegale Weise abgegebenen Wahlstimmen gekommen sei, ohne dass diese vom Rest der insgesamt abgegebenen Wahlstimmen ausgesondert worden wären, wie es weiter hieß.

So ganz lässt sich die bestehende Skepsis im Trump-Lager nicht von der Hand weisen, da nicht nur in Floyd County plötzlich 3.000 am Wahltag nicht ausgezählte Stimmen aufgetaucht waren, sondern es in Fayette County daraufhin ebenfalls zur Meldung des Auffindens einer Speicherkarte kam, auf der sich 2.755 weitere bis zu diesem Zeitpunkt nicht berücksichtigte und ausgezählte Wahlstimmen befanden.

Obwohl der republikanische Gouverneur Brian Kemp das Wahlergebnis unter Bezugnahme auf die bestehenden Gesetze im Bundestaat Georgia formal zertifiziert hat, rief er selbst zu einer zusätzlichen Stimmen-Neuauszählung per Hand auf, dabei Bezug auf signifikante Fehler im Wahlprozessablauf in den Bezirken Floyd, DeKalb, Douglas und Walton nehmend. Ferner habe Kemp den Wahlablauf in seinem Bundesstaat bis dato nicht gegen die durch die Trump-Kampagne erhobenen Vorwürfe öffentlich verteidigt, wie der Sender CBS News berichtet.

Brian Kemp hierzu wörtlich wie folgt:

Ich würde mal sagen, dass ich die Zertifizierung formalisiere. Nun, da auch Secretary of State, Brad Raffensperger, das örtliche Wahlergebnis zertifiziert hat, besteht aus Sicht der Trump-Kampagne die sich bietende Möglichkeit, um eine erneute Wahlstimmenauszählung zu ersuchen. Wenn es in diesem Zuge zur Aufdeckung von irgendwelchen Unstimmigkeiten kommen sollte, so bin ich nach wie vor Teil dieses Prozesses. Ich bringe zum Ausdruck, dass ich den bestehenden Gesetzen in Georgia Folge leiste.“

Unter Berücksichtigung der bestehenden Gesetzeslage im Bundesstaat Georgia muss eine Stimmen-Neuauszählung per Hand in Form eines Audits durchgeführt werden, um in diesem Zuge sicherzustellen, dass die zum Einsatz gekommenen Wahlmaschinen ohne Probleme funktionieren.

Secretary of State Brad Raffensperger hatte sich zu der zuletzt per Hand durchgeführten Stimmen-Neuauszählung entschlossen, weil sich die Marge in Bezug auf die im Bundesstaat abgegebenen Wahlstimmen zwischen den beiden Kontrahenten nach aktuellem Stand auf gerade einmal 0,26 Prozent beläuft.  

Es sei angemerkt, dass Brad Raffensperger darauf gepocht hat, das örtliche Wahlergebnis durchzuwinken und formal zu zertifizieren, was zu Wut und Erbostheit im republikanischen Lager geführt hat, da Kritiker von sich mehrenden Hinweisen auf eine Reihe von vermeintlich schwerwiegenden Wahlprozessfehlern - einschließlich jener am eigentlichen Wahltag nicht berücksichtigten und ausgezählten Wahlstimmen – sprechen.

Hinzu kommt, dass es am Präsidentschaftswahltag in Georgia angeblich zu einem Pipeline-Bruch gekommen sein soll, der die Stimmauszählung im Bundesstaat teilweise gestoppt und um mehrere Tage verlangsamt habe. Seitens des roten Lagers wird dies vollumfänglich in Abrede gestellt. Es habe sich hierbei um nicht mehr als eine „Fake-News“ gehandelt, um in den Wahlprozess vor Ort einfacher eingreifen zu können.

Und damit sind wir wieder bei Dominion Voting Systems. Es gab bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Berichte, in denen eine Vielzahl von Cyber-Sicherheitsexperten vor einem Einsatz der entsprechenden Wahlmaschinen in Georgia und anderen Bundesstaaten in den USA gewarnt hatte. Lesen Sie hierzu diesen Bericht von msn.com vom 24. Dezember 2019.

In diesem Bericht hieß es unter anderem, dass sich der Bundesstaat Georgia auf den erstmaligen Einsatz von 30.000 Wahlmaschinen an jedem einzelnen Wahlstimmenabgabeort im Vorfeld der im März dieses Jahres abgehaltenen Vorwahlen vorbereitet habe. Auf diese Weise sei ein papierloses, elektronisches Wahlsystem, das ein Bundesrichter zuvor für unsicher und unzuverlässig erklärt hatte, durch Wahlmaschinen von Dominion substituiert worden.

Doch, wie es im Bericht von msn.com damals weiter hieß, hätten Wahlsicherheitsexperten davor gewarnt, dass der Einsatz der neuen Wahlmaschinen im Bundesstaat ebenfalls anfällig für ein potentielles Eindringen und andere Fehlfunktionen sei.

Diese Aussagen in Bezug auf Dominion Voting Systems decken sich mit jenen Aussagen, die der Cyber- und Wahlsicherheitsexperte Russell Ramsfeld in der vergangenen Woche in Form einer eidesstattlichen Versicherung nach einer Auswertung der örtlichen Wahlergebnisse in Wayne County im Bundesstaat Michigan <link beitrag post sydney-powell-ja-es-wurde-ein-server-in-deutschland-sichergestellt _blank>geleistet hat.

Im Bericht von msn.com hieß es ferner, dass einige Experten die papiernen Aufzeichnungen, die durch Wahlmaschinen von Dominion produziert würden, als ungenügend erachtet haben, was sich insbesondere dann als schwerwiegend erweisen würde, falls es zur Ansetzung eines echten Audits der Wahlstimmenauszählung aufgrund eines zu engen Rennens kommen würde.

Eben jene Forderung wird seitens der Trump-Kampagne und der Partei der Republikaner erhoben. Interessant scheint in diesem Zusammenhang die Meldung zu sein, wonach PBS (Public Broadcasting Systems) eine Woche vor Abhaltung der Präsidentschaftswahlen im Bundesstaat Georgia eigene Experten dorthin geschickt hatte, um sich einschlägig mit den vor Ort zum Einsatz kommenden Wahlmaschinen von Dominion Voting Systems zu befassen.

Einer der entsandten Experten namens Harry Hursti, der in Diensten von Nordic Innovation Labs stünde, habe hiernach gegenüber PBS die Rückmeldung erteilt, dass die im Bundesstaat Georgia zum Einsatz kommenden Wahlmaschinen nicht den Eindruck erweckten, auch nur annähernd irgendwelchen Sicherheitsstandards zu entsprechen, geschweige denn diesen gerecht zu werden.

Danach habe es sich in Bezug auf Georgias Wahlstimmen-Tabulierungssystem um ein hoch komplexes System aus Laptops, iPads, Magnetkarten, Touch Screens, Druckern sowie Scannern gehandelt. Vor Abhaltung der Präsidentschaftswahlen hätten ausgewiesene Wahl- und Cyber-Experten eine Reihe von problematischen Erkenntnissen zutage gefördert.

Einer dieser Experten erklärte in diesem Zusammenhang, dass es ein Leichtes sei, die Wahlstimmencodes zu duplizieren, um auf diese Weise neue Wahlstimmen zu produzieren.

Am Freitag twitterte einer der Top-Anwälte der Trump-Kampagne, Lin Wood, wie folgt:

Warum war vor wenigen Minuten ein A1 Schredder- und Recycle-Truck zum Abholen von Wahldokumenten/Wahlmaterial https://t.co/oL5c7B0XGw beim Wahlbüro Jim R. Miller Park in Cobb County, GA? Es könnte sein, dass sie Beweise vernichten. Patrioten in Cobb County, GA müssen JETZT um Antworten ersuchen!!#FightBack

Lin Wood (@LLinWood) November 20, 2020

Wie dem auch sei, am Wochenende ist es im Pfirsichstaat keineswegs ruhig geblieben. Was ließ sich dort beobachten? Nun, die rote Welle, die am Wochenende in zahlreichen Städten des ganzen Landes auf den Straßen gewesen ist, um gegen einen vermeintlichen „Diebstahl der Präsidentschaftswahlen“ zu protestieren, zog am Samstag unter anderem auch vor dem Gebäude des Senders CNN in Atlanta auf, mit der folgenden Botschaft im Gepäck:

Das ist eine Rebellion: Zuckerberg, Big Tech, „Fake News“ Medien: Ihr blickt dem Anfang Eures Endes ins Auge, denn wir werden Eure Fassade jetzt einreißen!

 

Redner vor dem CNN-Gebäude waren unter anderem der demokratische Abgeordnete im Repräsentantenhaus von Georgia, Vernon Jones, der als Befürworter Trumps gilt, sowie die Aktivistin Shemeka Michelle.

Riot Police trennt bewaffnete Milizionäre der Roten von Antifa-Milizen vor dem State Capitol in Georgia

 

Am Sonntag zog die rote Welle dann vor den Amtssitz des Gouverneurs von Georgia, Brian Kemp, mit der Botschaft auf: „Mit uns nicht!

Mitunter bewaffnete Milizionäre der Roten protestieren vor dem Amtssitz des Gouverneurs von Georgia

Quelle: Twitter-Kanal des unabhängigen Journalisten Brendan Gutenschwager

Gestern erklärte die ehemalige Bundesanwaltschaftsjuristin und Strafverfolgerin Sidney Powell in einem Interview gegenüber Newsmax, dass gegen Ende der kommenden Woche eine Gerichtsklage von „biblischen Ausmaßen“ im Bundesstaat Georgia durch sie eingereicht werde, die unter anderem auf Anschuldigungen in Bezug auf durch Gouverneur Brian Kemp sowie Secretary of State Brad Raffensberger erhaltene Kick-Back-Zahlungen gegen eine zukünftige Nutzung von Wahlmaschinen der Firma Dominion Voting Systems, die für einen Gesamtbetrag von einhundert Millionen US-Dollar angeschafft wurden, basierten.

Die Trump-Kampagne teilte am Sonntagabend mit, dass Sidney Powell nicht offiziell zum Anwaltsteam von US-Präsident Donald Trump zähle, obwohl in der letzten Woche eine anderweitige Erklärung abgegeben worden ist. Jedenfalls distanzierte man sich deutlich von einer (künftigen) Zusammenarbeit. Es wird inzwischen in einigen Kreisen davon ausgegangen, dass Sidney Powell dem US-Präsidenten vielleicht zu weit gehen könnte.

Sidney Powell scheint das alles nicht zu bekümmern, da sie in einem sich anschließenden Interview gegenüber dem Sender CBS News bekanntgab, die heutige Presseerklärung des Anwaltsteams der Trump-Kampagne verstanden zu haben.

Sidney Powell erklärte, fortzufahren und jetzt erst so richtig anzufangen, die Interessen von #WeThePeople, welche ihre Wahlstimmen zugunsten Trumps und anderen republikanischen Kandidaten, denen Wahlstimmen im Zuge der Wahlen gestohlen worden seien, abgegeben hätten, zu vertreten.

Ein massiver mittels Dominion Voting Systems und Smartmatic ermöglichter Wahlbetrug werde jetzt auffliegen, weshalb schon bald eine offizielle Klageeinreichung vor einem Bundesgericht folgen werde. Sidney Powell hierzu wörtlich: „Chip um Chip wird fallen und wir werden das Fundament unserer großartigen Republik verteidigen.“

Abschließend sei gesagt, dass Sidney Powell im weiter oben verlinkten Interview gegenüber Newsmax noch mitteilte, dass die wirkenden Akteure im Politwesen über alle Parteigrenzen hinweg aktiv seien. Deren Hintermänner würden wahrscheinlich in die Tausende gehen, was alsbald aufhören müsse, weil das Land hierdurch vollkommen kaputtgemacht werde.

Was sie letzten Endes in der Hand hat, wird die Zukunft weisen.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Konkret stellt sich die Frage, über welches Amerika entweder Herr Biden oder Herr Trump in der Zukunft eigentlich herrschen wollen? Die Blauen haben ihre eigenen Medien und Radioprogramme, aus denen sie sich informieren, so wie das für die Roten ebenfalls gilt und zutrifft. Beide gesellschaftliche Gruppen leben ausschließlich in ihren jeweils eigenen Echokammern, ohne sich gegenseitig zu erreichen oder auch nur im Entferntesten dazu bereit zu sein, sich gegenseitig die Hand der Versöhnung auszustrecken. Vielleicht sollten die USA tatsächlich auf eine friedliche Weise aufgeteilt werden, nämlich in eine jeweils blaue West- und Ostküste sowie den Rest des Landes, sozusagen das amerikanische Herzland samt des Südens? Vielleicht mag der eine oder eine andere eine Alternatividee haben, wie sich die aktuell zu beobachtenden Probleme im Land lösen ließen?

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